Kurz, prägnant und auf den Punkt gebracht – ein Bewerbungsflyer soll auffallen und im Kopf bleiben. Diese Art von Kurzbewerbung hebt sich definitiv von der Masse ab und dient dazu, potentielle Auftrags- oder Arbeitgeber auf Veranstaltungen und Messen für sich zu gewinnen. Wie ihr euch modern und seriös präsentieren könnt, möchte ich euch nun gerne zeigen.
Bewerbungsflyer vs. Werbeflyer
Ein Flyer ist im klassischen Sinne ein Werbemittel zur Bewerbung von Produkten oder Dienstleistungen eines Unternehmens. Auf ihm werden neben einer Werbebotschaft die wichtigsten Fakten einer Werbekampagne kurz und knapp auf den Punkt gebracht. Bei einem Bewerbungsflyer ist es ähnlich, nur mit dem Unterschied dass keine Sache beworben wird, sondern eine Person, welche über die Vorteile ihrer Mitarbeit berichtet.
Interesse wecken mit gutem Design
Ziel der Flyerbewerbung ist es, deinen potentiellen Kunden oder Arbeitgeber zu animieren mit dir in Kontakt zu treten. Du solltest also viel Wert auf ansprechendes Design legen und dir überlegen, was dein Gegenüber wohl damit für einen Eindruck von dir bekommt.
Die Herausforderung ist hierbei der beschränkte Gestaltungsraum. Zur Verfügung steht eine A4-Seite (210 mm x 297 mm) unterteilt durch zwei parallele Falze, die je nach Wunsch als Wickelfalzflyer, Altar- oder Zickzackfalz angelegt sind.
Vorteile
Ein großer Vorteil einer Flyer-Bewerbung ist der kostengünstige Versand, da diese i.d.R. in einen DIN-lang-Umschlag passt. Zudem hebt man sich mit diesem Sonderformat sehr von klassischen Bewerbungen ab. Mediengestalter können zudem ihr Können beim Gestalten von Werbemitteln unter Beweis stellen.
Nachteile
Ein Nachteil ist, dass der Bewerbungsflyer nicht individuell zur Stelle bzw. zur Branche des potentiellen Arbeitgeber ausgerichtet ist. Hier ist Kreativität gefragt! Ein Flyer ist letztlich ein Blatt Papier, welches auch den Weg in den Papierkorb finden kann.
Aufbau und Inhalt
Ähnlich wie bei einem Werbeflyer sollte der Aufbau des Bewerbungsflyer strukturiert, übersichtlich und ansprechend sein. Der erste Blick entscheidet i.d.R. darüber ob ein Flyer interessant genug ist, um diesen genauer anzusehen. Daher sollte insbesondere die erste Seite überaus ansprechend sein und neugierig auf die weiteren Seiten machen. Hier sollte die bekannte Regel „Ein Bild sagt mehr als tauschend Worte“ stets berücksichtigt werden.
Aufbau und Inhalt eines Bewerbungsflyers variiert je nach Branche und Projektart. Doch einige klassische Elemente dürfen in keiner Bewerbung fehlen:
- Bewerbungsfoto, kein Passbild
- Kontaktdaten inkl. E-Mail und Telefon
- Qualifikation, Beruflicher Werdegang
- Aus- und Weiterbildungen
- Persönliche Daten, wie Familienstand oder Kinder
- Webadresse für ausführliche Informationen, Referenzen oder für Downloads
Schriftarten
- Verwendet eine gut lesbare Schrift, welche zu der Aufmachung und eurer beruflichen Positionierung passt.
- Personen aus der Medienbranche, wie z.B. Webdesigner, Mediengestalter oder Fotografen sollten eine moderne Schrift bevorzugen, welche sich von Standardschriften wie Times New Roman, Arial, Verdana abhebt. Im Internet gibt es tausende solcher außerordentlichen Schriftarten, die du kostenlos downloaden und installieren kannst.
- Kaufleute, Büroangestellte und Verwaltungsmitarbeiter sollten eine seriöse Schrift bevorzugen, die zu ihrer Bürotätigkeit passt, wie z.B. Times New Roman, Helvetica oder Arial.
- Selbstständige und Personen in höheren Positionen, wie Abteilungs- und Bereichsleiter oder Geschäftsführung und Vorstand sollten eine individuelle Schrift finden, die seriös und markant ist.
- Bitte benutzt keine Schreibschriften oder Schriften die schlecht lesbar sind. Dadurch ist das Lesen eures Bewerbungsflyers nicht nur anstrengend, sondern lässt eure Bewerbung schnell unprofessionell wirken. Wichtig ist insbesondere, dass ihr nicht mehr als zwei Schriftarten verwendet.
Schriftgrößen, Auszeichnungen und Farben
- Überschriften sollten farblich oder in fett hervorgehoben werden, um eine Übersichtlichkeit zu schaffen. Bitte benutzt hier einen fetten Schriftschnitt und keine künstlich erzeugte fette Auszeichnung.
- Es sollten max. 2 unterschiedliche Überschriften verwendet werden (Schriftgrößen, Schriftart), damit der Leser nicht überfordert wird und die Wichtigkeit von Passagen besser einschätzen kann.
- Wichtige Textstellen , sollten nur vereinzelt oder gar nicht hervorgehoben werden.
- Die Schriftgrößen 10 bis 14 Punkt sind angemessen für den Fließtext eines A4-Flyers. Überschriften immer entsprechend größer darstellen und hervorheben (z.B. 16pt, bold).
- Idealerweise sollte der Fließtext als Flattersatz dargestellt werden, um die Lesbarkeit zu erhöhen. Darauf achten, dass sich keine Treppenabsätze bilden.
Beispiel eines professionellen Bewerbungsflyers plus Download
Hier könnt ihr euch das Endergebnis als Vorlage downloaden. Die Datei steht euch als .eps/.ai und .pdf zur Verfügung.
Weitere Vorlagen und Downloads für Bewerbungsflyer
Bewerbungsvorlagen von PSD-Tutorials.de
Weitere Quellen
Beispiel 1 als PDF-Download
Beispiel 2 als PDF-Download
Vorlage 1 als Worddokument
Vorlage 2 als Worddokument
Mustervorlage der Arbeitsagentur
Vorlage von aktiv50.net Jobbörse
Weiterführende Links zum Thema
Absolventa – das Portal für Young Professionals
e-follows.net – Das Karrierenetzwerk
bewerbungs-spezialist.de
Update: Der Original-Artikel wurde im November 2009 veröffentlicht und am 11.05.2015 aktualisiert.
20 Kommentare
[…] […]
Sie schreiben etwas weiter als die Mitte dieses Textes: „Wichtig ist insbesondere, dass ihr nicht mehr als Schriftarten verwendet.“ Entweder wird das nicht richtig angezeigt oder es fehlt in ihrem Text eine Zahl. – Die Gestalter wissen schon was gemeint ist, aber auch die Kunden?
Steffen Rogalski (www.dr-rogalski-bildungsberatung.de)
Hallo Herr Rogalski, vielen Dank für Ihren Hinweis. Ich habe diesen korrigiert: „Wichtig ist insbesondere, dass ihr nicht mehr als zwei Schriftarten verwendet.“ Ich hoffe Ihnen bietet der Artikel einen Mehrwert. Grüße E. Rodmann
Heutzutage gibt es viele Möglichkeiten zu bewerben und deswegen ist es wichtig, neue Kanäle zu finden, die effektiv sind und sich vielleicht auf von den anderen irgendwie abheben, Die „Flyer-Bewerbung“ ist mir gerade aufgefallen, bin auf sie ganz zufällig gestoßen. Dabei gefällt mir, dass man sich selber und seine Initiative sowie sein Portfolio präsentieren kann. Leicht und ohne Probleme kann man von neuen potenziellen Arbeitgebern identifiziert werden, so steigt also die Chance, einen neuen Arbeitsplatz zu finden.
Hallo Angela. Danke für dein Feedback.
Genau, für Initiativbewerbungen ist diese Art der Bewerbung ideal. Insbesondere spricht das Kosten und Nutzen Verhältnis für diese Variante.
Ich befinde mich gerade in der Bewerbungsphase – Danke für den Tipp sowie allgemein das tolle Angebot im Blog!
Danke für dein Lob. Dein Feedback gebe ich gern an unsere Redakteure weiter.
Ich kannte die Flyerbewerbung bereits, hatte sie jedoch nie genutzt.
Da ich gerade eine Weiterbildung mache und die Bautect ansteht, ist diese Art und Weise auf sich Aufmerksam zu machen besonders Hilfreich. Denn wo sonst, wenn nicht auf Messen, gibt es eine solch große Anzahl an potenziellen Arbeitgebern.
Da mir Ihr Flyerkonzept sehr angesprochen habe, musste ich diese Art einfach ähnlich in meinen Ausdruck implementieren.
Vielen Dank für diese inspiration.
MfG
K. Metzing
Ich habe in meinem früheren Beruf schon selbst mehrer Bewerbung als Flyer erhalten. Mir hat die Idee stets gut gefallen und irgendwie hielt man die Bewerbung schon länger in der Hand als manch „Ultra-Normal-Bewerbung“. Nicht immer war die Flyer-Bewerbung aber passend zum Job für den sich der Bewerber beworben hat und ich denke es kommt auch sehr viel auf die Abstimmung von Design, Inhalt und Thema an. Euer Artikel arbeitet das Thema gut auf, danke für den interessanten Post.
Viele Grüße,
Anja
Danke für dein Feedback. Wir werden uns weiterhin bemühen gut recherchierte Inhalte zu setzen, um unseren Lesern einen hohen Mehrwert zu bieten.
Das ist eine sehr professionelle Aufmachung, auf die ich meine Bewerber verweisen werden. Wenn dann noch der Inhalt stimmt, dann ist die Erfolgschance jedenfalls deutlich höher als bei Blindbewerbungen.
Danke für Deine Rückmeldung liebe Caroline. In diesem Atemzug möchte ich gerne noch auf unser kleines Jobportal http://www.saxojobs.de/ hinweisen. :)
Die Beispiel-Bewerbungsflyer wirken sehr professionell. Bei einer Initiativbewerbung im Kreativ-Bereich (Grafiker, Mediengestalter, etc.) kann ich mir gut vorstellen, dass mit diesem Format einer Kurzbewerbung durchaus interessante Ergebnisse erzielt werden können. Allerdings bin ich etwas skeptisch, was eine Initiativbewerbung in diesem Format bei konservativeren Unternehmen angeht. Ich finde am besten ist der Bewerbungsflyer als Giveaway auf Messen geeignet. Durch sein Format ist er relativ platzsparend, reich an Informationen über den Bewerber und, insofern er entsprechend gestaltet wurde, ein „Hingucker“, der auch nach der Messe noch eine gewisse Zeit in Erinnerung bleibt.
Das Design ist sehr gut gelungen. Kompliment. Sollte ich auf eine vakaante Stelle / Position überdurchschnittlich oder zu 100% den Anforderungen entsprechen – kann man den Bewerbungsflyer durchaus nutzen. Kann mir gut vorstellen, das der Bewrrbungsflyer eine professionelle Alternative ist und auch die Chancen auf ein Interview erhöhen kann.
[…] Im Alltag begegnet er uns oft als 6-seitiger Messefolder, Imageflyer, Getränkekarte und sogar als Bewerbungsflyer. Müssen doch mal etwas mehr Fakten aufgeführt werden, so lassen sich diese auf bis zu 12 Seiten […]
Hallo, hier sind auch sehr kreative Designs – leider nicht kostenlos
http://topdesign24.com/
Ich denke Job- und Karrieremessen sind der idealer Einsatzort für einen Bewerbungsflyer. Anstatt mehrseitige Bewerbungsunterlagen in mehrfacher Ausfertigung mit sich zu schleppen, überreicht man interessierten Recruitern einfach seinen Flyer. Der Trend zu Bewerbungsflyern ist noch jung, aber meiner Meinung nach ist es eine sehr gute Möglichkeit, um auf sich aufmerksam zu machen.
Ich stimme Christopher zu – Die Flyer haben unter bestimmten Voraussetzungen sicherlich ihre Daseinsberechtigung. Meiner Meinung nach aber nicht im Bewerbungsprozess „nicht-kreativer“ Jobs.
Ein gelungener Bewerbungsflyer kann schon einiges hermachen. Ich finde die Idee sehr gut und sehe auch noch im Internetzeitalter genügend Anwendungsmöglichkeiten. Gerade für kreative Berufe denke ich, dass ein Flyer mehr hermachen kann als eine Onlinebewerbung. Im Bereich der Bücher ist die Printversion ja schließlich auch noch gefragt – warum nicht auch bei der Bewerbung?!
Aus meiner Erfahrung konnte sich der Bewerbunsgflyer nie wirklich durchsetzen zumal die meisten Unternehmen eher die Bewerbung per eMail bevorzugen