Im heutigen Blogbeitrag geht es rasant zu. Speedpainting ist das Stichwort und wir können den Künstlern in den jeweiligen Videos bei der Erstellung digitaler und traditioneller Kunstwerke über die Schulter bzw. auf die Photoshop-Arbeitsfläche schauen. Ganz gleich ob mit Hilfe von Grafiksoftware oder Pinsel und Papier – Im Zeitraffer lässt sich der Weg hin zur perfekten Malerei hervorragend nachvollziehen. Photoshop-Profis werden in der nachfolgenden Sammlung einige Schmankerl entdecken und Einsteiger wie auch Kunstbegeisterte sind zum Staunen eingeladen.
Die Geschichte des Speedpaintings
Das erste populäre Speedpainting-Video wurde am 9. Februar 2007 vom argentinischen Illustrator und Filmemacher Nico Di Mattia auf Youtube veröffentlicht. Es zeigt den digitalen Malprozess eines Portraits des Radiohead-Sängers Thom Yorke. Wenige Wochen später veröffentlichte er ein Speedpainting-Video, welches die Zeichnung von Spider-Man zeigt. Es ist mit über 23 Millionen Views das bis dato meist gesehene Speedpainting-Video auf Youtube.
Der Trend war geboren und so stellten weitere, überaus talentierte Künstler, ihr Können mittels eines Speedpainting-Videos unter Beweis. Dabei kamen verschiedenste Techniken zur Anwendung, aus welchen wiederum die unterschiedlichsten Endergebnisse resultierten. Kein Wunder also, dass Künstler und Zuschauer aus aller Welt bis heute Gefallen an der Methode des Speedpaintings finden.
Die Grundlagen zum Speedpainting
Das Thema Speedpainting ist keineswegs neu, aber ich möchte allen Photoshop-Fans die solch eine Art der Präsentation noch nicht kennengelernt haben, einen Einblick in die digitale Malerei geben. Ein Speedpainting, also eine „Schnelle Malerei“, ist das Zeichnen oder Malen im Zeitraffer. Hierbei wird der gesamte Malprozess mittels Kamera oder Software aufgezeichnet und in ein Zeitraffer-Video konvertiert. Der Malprozess mit einer Dauer von bspw. 5 Stunden wird in der anschließenden Videobearbeitung auf durchschnittlich 4 – 10 Minuten beschleunigt. Es entsteht Kunst im Zeitraffer, meist unterlegt mit harmonischer Musik. Der Fokus liegt also nicht mehr einzig auf dem finalen Kunstwerk, sondern vor allem auf dem Schaffensprozess selbst. Eine völlig neue Perspektive also für alle Kunstliebhaber.
Bleibt zu erwähnen, dass man beim Speedpainting grundsätzlich zwischen zwei verschiedenen Vorgehensweisen unterscheidet. Zum einen haben wir da die traditionelle Methode, in welcher „real“ Bilder auf Leinwand und Papier erstellt werden. Der Vorteil ist hierbei natürlich das echte Kunstwerk welches zum Ende resultiert und zum Anfassen zur Verfügung steht. Die digitale Methode hingegen bietet zwar kein „reales“ Endergebnis, sie weiß jedoch mit anderen Mitteln zu punkten. Speedpainter wissen die Speicheroptionen von Photoshop, Illustrator und Co natürlich zu schätzen, denn jederzeit können einzelne Arbeitsschritte abgespeichert werden. Man kann außerdem auf mehreren Ebenen (Layern) arbeiten und bei Bedarf einfach einige Schritte zurückgehen, sollte sich der gewünschte Effekt einmal nicht wie gewünscht einstellen.
Benötigt man für eine klassische Malerei lediglich Pinsel und Leinwand, so sind für ein digitales Speedpainting andere Utensilien von Nöten. Neben einem leistungsstarken Rechner mit einer Grafikssfotware wie Adobe Photoshop sollte man ebenfalls im Besitz eines Grafiktabletts sein. Ein Screenrecorder (z.B. ezvid, QuickTime Player) für die Aufnahme des Bildschirminhaltes, Software für die anschließende Videobearbeitung (z.B. Adobe AfterEffects, iMovie) sowie ein lizenzfreier Song für die Hintergrundmusik werden ebenfalls benötigt. Dass für beide Varianten ein ausgeprägtes künstlerisches Talent unabdingbar ist, versteht sich ja von selbst.
Im Folgenden präsentiere ich eine Auswahl sehenswerter Speedpainting-Videos, welche ich thematisch in drei Kategorien unterteilt habe. Auf die digitalen Kunstwerke (Speed Painting) folgen konventionelle Malereien im Zeitraffer-Modus (Speed Drawing). Am Ende des Artikels habe ich noch sehenswerte Retuschen und Composings (Speed Art) aufgeführt. Viel Spaß beim Zuschauen.