Mit dem heutigen Artikel erscheint nun der dritte Blogartikel meiner Reihe „Die Drucklotsin weiß Rat!“. Ich gebe euch heute wichtige Tipps beim Anlegen euer Druckdaten zur Erreichung der optimalen Druckauflösung. Bisher sprachen wir über Randanschnitt, also darüber was es bei der Zugabe eines Beschnittrandes zu beachten gilt und über Farben & Farbmodus, indem ich über die Einstellung des CMYK-Modus und die Unterscheidung von Farbräumen einging. Im heutigen Teil möchte ich euch über ein paar Richtlinien zur Auflösung von Bildern, Fotos und ähnlichem hinweisen und ein paar Begriffe rund um dieses Thema erklären.
Maßeinheit der Druckauflösung
Die Auflösung beim Drucken kann man als Maß der Detailgenauigkeit eines Bildes beschreiben, also wie „scharf“ dieses ist. Je besser es „aufgelöst“ ist, desto schärfer und detaillierter ist es.
Als Maßeinheit der Auflösung ist DPI. Dies ist die Abkürzung für „dots per inch“, also deutsch „Punkte pro Zoll“.
In diesem Zusammenhang spricht man auch häufig von der sogenannten Punktdichte oder Pixeldichte. Die DPI gehört neben PPI (Pixel pro Zoll) und LPI (Linien pro Zoll) zu den Einheiten der Punktdichte.
Druckdaten richtig anlegen
Was gilt es zur Auflösung und Formatgröße nun zu berücksichtigen? Bei der Erstellung von Druckdaten solltest du darauf achten, dass Bilder und Fotos in der vorgegebenen Auflösung geliefert werden, da das Druckergebnis ansonsten verpixelt wirken kann. Demnach sollten Fotos, Bildern und Grafiken mind. 250 dpi haben. Ebenso Graustufen- und Farbbilder. Druckdaten für Plakate werden in mind. 200 dpi benötigt. Für den Druck von Strichbildern sind mind. 1200 dpi empfehlenswert.
Hier gilt jedoch das Motto: maximale Qualität in minimaler Dateigröße, denn je höher die Auflösung desto größer die Datenmenge und somit der Ladevorgang der Datei. Außerdem sind sehr hoch aufgelöste Daten nicht unbedingt von Vorteil, da die Druckdatei in Vorbereitung auf den Druck runter gerechnet wird, um Probleme durch Ladezeiten und somit lange Verzögerungen zu vermeiden.
Weitere Voraussetzung für druckfähige und fehlerfreie Daten ist das richtige Produktformat. Wird beispielsweise ein DIN A5-Flyer bestellt muss dieser auch in Originalgröße geliefert werden. Wie im ersten Teil der Drucklotsin beschrieben, darf hier der umlaufende Beschnitt nicht vergessen werden. Das Format des Druckproduktes muss um 2 mm umlaufend vergrößert werden, also je 4 mm breiter und höher sein. Im beschriebenen Beispiel (DIN A5 mit 148×210 mm) wäre das Gesamtformat inkl. Beschnitt demnach 152×214 mm.
Werden Druckdaten in einem anderen Format als dem bestellten geliefert, kann in einigen Fällen auf die passende Größe skaliert werden. Jedoch kann dies dazu führen, dass das spätere Druckbild verpixelt aussieht. Die Auflösung und Größe deiner Druckdaten stehen demnach in ummittelbarem Zusammenhang. Wenn ihr unsere Hinweise im Druckdatenguide beachtet, kann im Prinzip nichts mehr schief gehen und euer Druckprodukt wird zum Hingucker.
Im nächsten Teil – heute in 14 Tagen – beschäftigen wir uns in dieser Kategorie mit Tipps und Besonderheiten zu „Schriften und Linien“. Ich freu mich, wenn ihr wieder vorbeischaut.
7 Kommentare
Zitat: „Bei der Erstellung von Druckdaten solltest du darauf achten, dass Bilder und Fotos in der vorgegebenen Auflösung geliefert werden, sonst können sich im Druck verpixelt aussehen. Demnach sollten Fotos, Bildern und Grafiken mind. 250 dpi haben.“
Ein Bild hat keinen DPI-Wert, das ist einfach eine irreführende Bezeichnung. Relevant ist die Anzahl der Pixel in Breite und Höhe. Ist eine Bildauflösung von bspw. 300 DPI gefordert, bedeutet dies nicht, dass irgendein magischer DPI-Wert in der Datei korrekt gesetzt sein muss. Gemeint ist damit lediglich, dass ausreichend Pixel in Breite und Höhe vorhanden sein müssen, um das Bild in der gewünschten Ausgabegröße, bei einer Auflösung von 300 DPI, drucken zu können. Für den Kunden sind Bezeichnungen wie DPI / PPI sehr irreführend, besonders wenn sie nicht korrekt erläutert bzw. in einem falschen Kontext verwendet werden.
Hallo Florian,
Du hast recht, denn eine Angabe der Auflösung in DPI / PPI ist natürlich nur sinnvoll, wenn auch das entsprechende End-/Druckformat mit aufgeführt und berücksichtigt wird. 300 DPI bei einer 85 x 55 mm großen Visitenkarte sind nicht gleichzusetzen mit 300 dpi bei einem 210 x 297 mm großem A4-Dokument. Die Angabe der Größe erfolgt für den Druck gewöhnlich in cm oder mm, während Fotos aus der Digitalkamera zumeist in „Pixel“ ausgezeichnet werden. An dieser Stelle muss natürlich eine Umrechnung erfolgen.
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Hallo,
ich habe eine vermutlich typische Laien-Frage. Die Bedeutung von DPI und PPI habe ich aufgrund Ihrer Erläuterungen bereits verstanden. Doch woran bzw. wie kann man den genauen DPI Wert sehen oder feststellen? Benötigt man dazu professionelle Programme wie Photoshop, oder kann man diese Werte auch mit Windows-Programmen herausfinden?
Ich würde mich sehr über eine Antwort freuen und bedanke mich schon mal im Voraus :-)
Hallo Jasmin,
vielen Dank für Dein Feedback und die damit einhergehende Frage. Solltest Du nicht über preisintensive Software wie Photoshop verfügen, kannst Du die Details Deiner Bilddaten bspw. auch mit kostenfreier Software wie GIMP untersuchen.
Grafikdetails wie Bildmaße und Auflösung kannst Du in Windows auch in den Eigenschaften einblicken (Rechtsklick auf Bilddatei -> Eigenschaften -> Details).
Ich hoffe, Dir mit dieser Antwort schon geholfen zu haben. Für weitere Fragen stehen wir Dir jederzeit zur Verfügung.
Hallo,
es wurde immer von den dpi der Datei geschrieben. Wieviel dots müssen denn auf dem Druck auf ein Zoll sein um ein scharfes Bild zu bekommen? Oder anders, wie groß kann ich ein 300dpi-Bild maximal machen ohne das man die Pixel sieht?
Gruß
Matthias
Hallo Matthias,
also im Grunde hast Du Dir einen Teil Deiner Frage ja bereits selbst beantwortet: Für ein klares Druckergebnis sollten sich auf einem Zoll des Druckbildes ca. 300 „dots“ befinden.
Es kommt hier aber zusätzlich auch auf den Verwendungszweck und die angewandte Drucktechnik an, denn bspw. genügen für Plakate und Produkte unserer Werbetechnik lediglich 150dpi Druckauflösung. Hier können u.a. Fotos auf weitaus größere Dimensionen gebracht werden, um der Darstellung auf einem riesigen A0-Plakat zu genügen. Derartige Printmedien werden ja aus einem völlig anderen Abstand betrachtet, was die gröbere Auflösung so völlig unbemerkt lässt.
Wie groß Du das 300dpi-Bild machen kannst, hängt außerdem von der eigentlichen Größe (Format in cm) des Bildes ab.
Ich hoffe, Dir mit meiner Antwort geholfen zu haben.
Beste Grüße,
Robert