Der letzte Samstag im Oktober ist mittlerweile das feste Datum in Dresden. An diesem Tag laden die Veranstalter der HOPE Gala zum jährlich stattfindenden und größten Charityevent der neuen Bundesländer ein.
In diesem Jahr waren die Besucher und Künstler zu Gast im Schauspielhaus in Dresden. Namenhafte Darsteller und Schauspieler sammelten Spenden für das Projekt Cape Town.
Was ist HOPE Cape Town?
Das im Jahr 2000 durch den Pfarrer und Seelsorger gegründete Hilfsprojekt soll betroffene Menschen in den Townships mit lebensrettenden Medikamenten versorgen und sich dem Ausmaß der Krankheit annehmen.
So werden in dem Kinderkrankenhaus in Tygerberg (Stadtteil im Nordosten von Kapstadt) mit AIDS erkrankte Kinder aufgenommen und behandelt. Dabei ist es wichtig, dass der Kontakt zwischen Eltern und Kindern während des Aufenthaltes aufrechterhalten wird, um den Kindern eine schnelle und reibungslose Rückkehr in die gewohnte Umgebung ermöglichen zu können.
Susanna und ihre Geschichte
Die kleine Susanna wurde bereits mit dem Virus geboren und besuchte vor einem Jahr mit ihren Eltern die Farm der Großeltern. Über Nacht verschwanden die Eltern jedoch spurlos und ließen das Mädchen bei den Großeltern zurück. Seither kümmern sie sich neben drei weiteren Enkeln um die kleine. Ende 2011 bekam Susanna eine Darm-Entzündung und Leberprobleme wurden festgestellt. Ihren Geburtstag feierte sie im Krankenhaus, zu dem die Betreuerin Saft, Süßigkeiten, Kuchen und kleine Geschenke besorgte, um dem Kind einen schönen und sorgenfreien Tag zu ermöglichen. Mittlerweile lebt sie wieder bei ihren Großeltern, wird aber weiterhin von den Gesundheitsarbeitern betreut, da nur so eine weiterführende Therapie garantiert wird. Solche individuellen Hilfen werden beispielsweise durch Spenden der Stiftung HOPE Cape Town möglich gemacht.
Die Gesundheitsarbeiter
Die Überwachung der Einnahme der antiretroviralen Medikamente sowie die Aufklärungen über die Krankheit gehören zu den Kernaufgaben der ausgebildeten Gesundheitsarbeiter. Viele erkrankte verheimlichen ihre Krankheit aus Angst vor Diskriminierungen durch Freunde und Familie. Das macht eine konsequente Einnahme der Medikamente sehr schwer, da einige gekühlt und daher im Kühlschrank aufbewahrt werden müssen. Hinzu kommt, dass viele nicht lesen und schreiben und auch keine Uhr lesen können. Die HOPE-Gesundheitsarbeiter stellen sicher, dass auch diese Patienten ihre Medikamente richtig und pünktlich einnehmen, um den Körper vor der Entwicklung resistenter Viren im Körper zu schützen.
Außerdem unterstützt das Projekt kleinere Initiativen wie Selbsthilfegruppen, Kindergärten oder Gemüsegärten. In diesen Gruppen werden einfache handwerkliche Tätigkeiten ausgeübt und die fertigen Schmuckstücke anschließend auf den Kunsthandwerkermärkten verkauft. Die Einnahmen fließen dann anteilig den Gruppenmitgliedern zu. Weiterhin kümmert sich HOPE um die Aus- und Fortbildungen der Gesundheitsmitarbeiter und Krankenschwestern in den Tageskliniken.
Traditionelle Heiler
Die südafrikanische Bevölkerung vertraut zum Großteil traditionellen Heilern, den sogenannten Sangomas. Da sie einen besonders großen Einfluss auf das Verhalten der Männer haben startete HOPE im Dezember 2003 ein Pilotprojekt. Das Projekt „Bridging Culture – Introducing Partnership“ hat es sich zur Aufgabe gemacht die Heiler auszubilden und ein Überweisungssystem zwischen den Sangomas und den Tageskliniken in den Townships zu etablieren. Heiler und Gesundheitsarbeiter treffen die regelmäßig, um die Erfahrungen auszutauschen und schon jetzt konnten erste Brücken zwischen beiden Kulturen gebaut werden. In den Townships Mfuleni und Wallecedene unterziehen sich Betroffene schon freiwillig einem HIV-Antikörpertest, denn die Sangomas raten ihnen nicht nur dazu sondern begleiten sie auch dorthin und helfen als Dolmetscher aus.
Die Veranstaltung am Samstag, den 26. Oktober 2013 war wieder ein voller Erfolg. Insgesamt wurden stolze 126.454 € gesammelt, die neue Hoffnung bringen sollen. Durch den Abend und das Programm führe Kena Amoa, der bereits selbst im Frühjahr in den Townships war und sich ein Bild von der Arbeit der HOPE Cape Town machte. Ausgeschmückt wurde der Abend durch eine musikalische Bandbreite von rund 150 nationalen und internationalen Künstlern. Gespielt wurde alles von Klassik bis Rock und so wurde den Zuschauern ein grandioses Programm geboten.
Wir danken den Veranstaltern, der Par. X GmbH für diesen wundervollen Abend und freuen uns auf die nächste Veranstaltung am 25.10.2014, um wieder Hoffnung zu schenken.