Für seine zahlenden Abonnenten versprach Adobe sich regelmäßig interessante und hilfreiche Neuerungen einfallen lassen. Wenn ich mir alle neuen Features der Creative Cloud ansehe, muss ich zugeben, dass Adobe seine Versprechen wirklich gehalten hat. In meiner Reihe „Neue Funktionen für die Creative Cloud“ stelle ich euch heute das Layoutprogramm und den Platzhirschen im Desktop-Publishing InDesign in der Version 9.2 vor.
Nachdem ich bereits auf die neuen Funktionen und Möglichkeiten in Photoshop CC 14.2 und Illustrator CC 17.1 eingegangen bin, möchte ich euch heute 3 Neuerungen in der aktuellsten InDesign-Version vorstellen.
Integration Typekit-Schriften
Ihr könnt in InDesign Creative Cloud nun schnell auf die umfangreiche Bibliothek von Typekit Desktop-Schriften direkt aus dem InDesign Font-Menü zugreifen. Das sind mehr als 700 Schriftarten, die ihr in euren Projekten verwenden könnt. Alle diese Schriftarten sind kostenlos als Teil der Creative Cloud-Abonnements verfügbar.
Die Typekit-Schriften lassen sich bequem über das Creative Cloud Desktop PlugIn in der Task-Leiste verwalten. Über den Reiter „Schriften“ habt ihr die Möglichkeit alle Schriften auf Typekit.com zu durchsuchen.
Beim ersten Besuch der Typekit-Webseite erscheint ein Hinweis, dass eure Adobe-ID nun mit einem Typekit-Konto verknüpft wird.
Auf Typekit.com gibt es zahlreiche Möglichkeiten die verfügbaren Schriften zu filtern. Ihr könnt nach Verwendung im Web oder Druck sortieren. Schriftfamilien und -klassifizierungen lassen sich leicht nach ihren Merkmalen abwählen und anwählen. Sehr schön ist auch die Möglichkeit Fonts nach ihrer Positionierung auszusuchen, zum Beispiel Überschriften und Fließtext.
Sucht euch einige Fonts aus und synchronisiert sie mit eurem Arbeitsplatz. Ihr könnt leicht überprüfen ob die Schriften auf eurem Rechner verfügbar sind – im Creative Cloud Desktop PlugIn in der Taskleiste ist die Schrift sofort zu sehen.
Das Aktivieren und Deaktivieren dieser Schriften könnte noch einfacher werden. Zwar hat InDesign CC 9.2 jetzt einen Button zum Aktivieren erhalten, deaktiviert muss aber immer noch über das Creative Cloud Desktop PlugIn werden. Maximal dürfen 100 Schriftschnitte gleichzeitig aktiv sein, was aber ausreichend ist.
Nie wieder fehlende Schriften
Nichts ist nerviger als beim Start eines zu bearbeitenden Dokuments in InDesign das Fenster „fehlende Schriften“ angezeigt zu bekommen. Aber nachdem Adobe nun Typekit-Schriften vollständig in InDesign integriert hat, können die folgenden Aufgaben ohne Aufwand erledigt werden:
- Suchen von fehlenden Typekit-Schriftarten in Ihren Dokumenten und Synchronisieren dieser Schriftarten von Typekit.
- Durchsuchen und Hinzufügen neuer Schriftarten von der Typekit-Website, indem Sie im Menü „Schrift“ auf die Option „Schriftarten von Typekit hinzufügen“ klicken.
- Schnelleres Suchen nach synchronisierten Typekit-Schriftarten im Menü „Schrift“ mit dem neuen Typekit-Schriftartfilter.
Das folgende Video erklärt anschaulich wie ihr die neuen Typekit-Funktionen nutzt.
Vereinfachte Hyperlinks
Das Erstellen von Hyperlinks wurde entscheidend verbessert. Ihr könnt nun einen Hyperlink mit nur einem Rechtsklick über das Kontextmenü einfügen. Automatisch wird ein neues Zeichenformat „Hyperlinks“ erstellt welches ihr nach Belieben anpassen könnt. Der Standard legt fest – blau und unterstrichen.
InDesign CC unterstützt folgende Arten von Hyperlinks:
- URL: Link zu einer Internetadresse
- Datei: Link zu einer Datei, nach einem relativen oder absoluten Verzeichnispfad
- E-Mail: Verwenden Sie mailto: eine E-Mail-Anwendung auslösen
- Seite: Link zu einer Seite im Dokument
- Anchor Text: Link auf ausgewählten Text im Dokument
- Gemeinsames Ziel: Direkt mehrere Hyperlinks zu einem Ziel
Ab sofort lassen sich Hyperlinks viel einfacher verwalten. Im Fenster „Hyperlinks“ wurden Farbsignale hinzugefügt, um die URL-Verfügbarkeit schnell zu überprüfen: Grün zeigt eine gültige URL an und rot auf eine ungültige URL. Wenn ihr auf das Signalsymbol klickt, wird das Ziel geöffnet.
- Verknüpfungen ähnliche Seitenzahlen wurden hinzugefügt: Durch Klicken auf eine Seitenzahl wird die Seite geöffnet, auf der sich die Verknüpfung befindet, und die Verknüpfung wird ausgewählt.
- Durch Klicken auf andere Symbole, wie E-Mail oder Anker, wird das Ziel geöffnet.
- Es wurde ein Aktualisierungssteuerelement hinzugefügt, um die URL-Verfügbarkeit manuell zu aktualisieren.
- Verknüpfungen, die auf das gleiche Ziel verweisen, werden gruppiert.
E-Pub-Erweiterungen
Werden E-Books im EPUB-Format aus InDesign exportiert könnt ihr nun sogenannte Popup-Fußnoten erstellen. Diese erscheinen beim Lesen nachdem man auf die entsprechende Seite geblättert hat. Das erleichtert das Lesen für den Benutzer. Weiterhin wurde die Darstellung der Textfarben verbessert. Intelligente Textfunktionen wurden dem Export als EPUB hinzugefügt nun können Tabellen und verschachtelte Formate genauer ausgegeben werden.
Hier könnt ihr euch das detailierte Video von Rufus Deuchler ansehen.
Fazit
Ich muss sagen, wenn Adobe in diesem Tempo weitermacht, lohnt es sich wirklich auf die Creative Cloud umzusteigen. Die neuen Funktionen sind ihr Geld absolut wert und erleichtern das Tagwerk ungemein.
Bei dieser Gelegenheit möchte ich euch noch auf die PUBKON aufmerksam machen, denn die Konferenz der deutschsprachigen Publishing-Szene tagt in diesem Jahr in Berlin. Alle Informationen zum Event findet ihr in diesem Artikel.