Mit diesem Tutorial könnt ihr in Adobe InDesign Farben ganz schnell ändern, verwenden und ersetzen. Damit Farbe, Verlauf oder Mischdruckfarbe für euch keine böhmischen Dörfer bleiben, möchte ich für euch hier mit ein paar Tricks und Kniffen Licht ins Dunkle bringen. Ich zeige euch, wie kinderleicht die Anwendung von InDesign Farben ist und wie ihr bei der Vielzahl der unterschiedlichen Tools und Bedienfelder für die Farbe den Überblick behaltet. Ihr erfahrt, wie ihr ein eigenes Farbfeld definieren könnt und welcher Farbmodus für euer Projekt der Richtige ist.
InDesign Farben ändern
Wenn ihr nun mit der Farbe in Adobe InDesign herumexperimentieren möchtet und im InDesign Farben ändern wollt, müsst ihr euch zunächst festlegen, was später mit eurem Projekt passieren soll. Soll daraus ein Druckprodukt erstellt werden, so müsst ihr den CMYK-Farbmodus auswählen und wenn ihr ein Projekt für das Web erstellt, solltet ihr im RGB-Farbmodus weiterarbeiten. Das ist dann also schon der erste Schritt, den ihr macht, bevor ihr überhaupt die InDesign Farben verwenden könnt. Auswählen könnt ihr das ganz einfach, in dem ihr beim Erstellen eines neuen Dokumentes (Datei / Neu oder Strg+N) als Zielmedium entweder Druck (CMYK) oder Web (RGB) vorgebt.
Wenn ihr nun ein neues Dokument erstellt habt, könnt ihr im Fenster „Farbfelder“ sehen, dass standardmäßig gewisse Farben schon voreingestellt sind. Diese habe ich hier für euch mal rot eingerahmt. Als Beispiel-Dokument habe ich mir hier mal die Visitenkarte aus meinem Tutorial zur Datenzusammenführung in InDesign geladen.
Was ihr im Bedienfeld „Farbfelder“ auch erkennen könnt ist, aus welchem Farbmodus die jeweilige Farbe kommt. Findet ihr vor dem Symbol für den Farbmodus einen ausgefüllten Punkt, so wisst ihr, dass es sich hier um eine Sonderfarbe bzw. eine Volltonfarbe handelt.
Da Ordnung im InDesign genauso wichtig ist, wie auch im wahren Leben, könnt ihr eure Farbfelder nun schon mit einem kleinen Trick aufräumen und viel übersichtlicher gestalten. Dazu geht ihr im Bedienfeld-Menü der Farbfelder auf „Alle nicht verwendeten auswählen“. Dann seht ihr, dass alle Farbfelder, die in eurem Dokument nicht angewandt werden, blau markiert sind und mit einem Klick auf das unten rechts markierte Papierkorb-Symbol könnt ihr all diese ausgewählten Farbfelder löschen und so ganz schnell Ordnung in eure Farbfelder-Palette bringen.
Wie könnt ihr aber nun von einem Rechteckrahmen die InDesign Farben ändern und euch dabei gleich auch noch ein neues Farbfeld festlegen? Nun zunächst aktiviert ihr im Ebenenfenster das zu bearbeitende Rechteck unten rechts. Dann geht ihr ins Fenster „Farbe“ und wählt dort aus dem Bedienfeldmenü den Farbmodus CMYK aus, denn schließlich soll eure Visitenkarte ja später mal gedruckt werden. Wenn ihr ein Web-Projekt erstellt, dann wählt ihr hier natürlich RGB aus. Nun könnt ihr über die verschiedenen Schieberegler eure gewünschten InDesign Farben ersetzen. Natürlich könnt ihr auch die Flächenfarbe über den aus Photoshop bekannten RGB-Farbwähler aufrufen, aber von dessen Gebrauch ist zumindest für ein Druckprodukt im CMYK-Farbmodus abzuraten, denn ihr werdet im späteren Druck nie die am Bildschirm angezeigte Farbe erhalten. Wenn ihr nun eure gewünschte Farbe eingestellt habt, so könnt ihr diese gleich per Drag&Drop in das Fenster „Farbfelder“ ziehen oder ihr wählt im Bedienfeldmenü „Den Farbfeldern hinzufügen“ aus.
Dieses neue Farbfeld könnt ihr nun durch Doppelklick darauf auch umbenennen und auch die Farbwerte können nachträglich noch verändert werden.
Sollte euch nun die Farbe doch etwas zu dominant sein, besteht auch die Möglichkeit, den Farbton abzuschwächen. Dazu geht ihr oben im Farbfelder-Fenster auf „Farbton“. Dort könnt ihr nun den Farbton des jeweiligen Objektes abschwächen.
Text-Farbe in InDesign ändern
Wenn ihr nun mit dem Auswahl-Werkzeug (V) auf ein Textfeld klickt, so seht ihr zunächst nur die Attribute des Textrahmens. Wenn ihr aber gleich von der Textfläche oder der Textkontur die InDesign Farben ändern wollt, ohne erst zum Text-Werkzeug (T) zu wechseln und den ganzen Text zu markieren, so könnt ihr auch auf die Schaltfläche „Formatierung wirkt sich auf den Text aus“ gehen. Hier könnt ihr nun sofort die Farbe der Textfläche und dessen Kontur ändern.
Verlauf
Und da unser Beispielunternehmen hier den passenden Namen „Flow Consulting“ trägt, wäre es natürlich auch nicht schlecht, wenn der Firmenname mit einem Verlauf versehen würde. Aber wie bekommt ihr das hin? Dazu müsst ihr euch zunächst erst einmal euren Verlauf definieren. Also müsst ihr euch im Farbfelder-Fenster eure Verlaufsfelder einblenden. Hier geht ihr dann im Bedienfeldmenü auf den Reiter „Neues Verlaufsfeld“. In einem neuen Fenster könnt ihr eurem Verlauf erst einmal einen spezifischen Namen geben. Dann klickt ihr auf einen der beiden vorgegeben Farbstopps und könnt dann auswählen, in welchem Farbmodus ihr dessen Farbe festlegen wollt oder ob ihr gleich auf ein schon definiertes Farbfeld zurückgreifen wollt.
Nachdem ihr eure Einstellungen mit OK bestätigt habt, könnt ihr nun diesen Verlauf gleich anwenden. Dazu markiert ihr wieder den Text, wechselt im Farbfelder-Fenster direkt zur Textformatierung und könnt nun gleich das neue Verlaufsfeld auf die Textfläche oder die Textkontur anwenden.
Sollte euch der Verlauf nun doch nicht zu 100 % gefallen, so könnt ihr ihn „live“ mit dem jeweiligen, markierten Objekt gleich bearbeiten (Doppelklick auf den jeweiligen Verlauf im Farbfelder-Fenster) und seht sofort, wie sich eure Änderungen auf die Fläche und / oder die Kontur auswirken. Vorausgesetzt, ihr habt den Haken für die Vorschau gesetzt. So könnt ihr ganz schnell die InDesign Farben ersetzen, die ihr im Verlauf angewandt habt.
Noch mehr Kontrolle über den Verlauf erlangt ihr natürlich mit dem Verlaufsfarbfeld-Werkzeug (G). Hiermit könnt ihr dann genau die Ausrichtung eures Verlaufes regeln. Hier läuft der Verlauf für die Fläche von links oben nach rechts unten und der gleiche Verlauf für die Kontur läuft von rechts oben nach links unten. So habe ich mit einem Verlauf trotzdem ein abwechslungsreiches Design geschaffen.
Natürlich könnt ihr die Farben des Verlaufs auch über das Verlaufsfenster steuern. Ihr könnt ganz einfach die gewünschte Farbe aus dem Farbfelder-Fenster auf den jeweiligen Farbstopp ziehen. Hier könnt ihr auch mit einem Klick ganz leicht den Verlauf umkehren. Wenn alles passt, könnt ihr den so definierten Verlauf auch wieder euren bisherigen Verlaufsfeldern hinzufügen und habt so schnell einen neuen Verlauf erstellt.
Mischdruckfarbe
Wollt ihr nun ein Dokument erstellen, das ihr mit nur zwei Farben aufwerten möchtet, so solltet ihr, um Abwechslung in eure Farbgestaltung zu bekommen, die Farben mischen. Dazu hält InDesign die Funktion Mischdruckfarbe bereit. Damit könnt ihr entweder zwei Volltondruckfarben bzw. eine Volltondruckfarbe mit einer oder mehreren Prozessdruckfarben mischen und so ein neues Farbfeld als Mischung aus diesen beiden Farben erzeugen. Ihr könnt euch aber auch eine ganze Mischdruckfarben-Gruppe ausgeben lassen. Voraussetzung ist jeweils, dass ihr dem Farbfeld mindestens eine Volltonfarbe hinzugefügt habt. Dazu geht ihr in das Bedienfeldmenü der Farbfelder und klickt wieder auf „Neues Farbfeld“. Dort wählt ihr für den Farbtyp „Vollton“ aus. Beim Farbmodus könnt ihr nun zwischen verschiedenen HKS, PANTONE und anderen Farbpaletten wählen. Dass es sich um eine Volltonfarbe handelt, erkennt ihr an dem ausgefüllten Punkt, den ich euch hier im Bild markiert habe.
Ihr könnt nun weitere Volltonfarben auswählen oder aber auch gleich mit dem Mischen beginnen, denn ihr habt ja nun eurem Farbfeld schon mindestens eine Sonderfarbe hinzugefügt. Zum Mischen geht ihr im Bedienfeldmenü des Farbfelder-Fensters auf „Neues Mischdruckfarben-Farbfeld“ und schon könnt ihr auswählen, welche beiden Farben miteinander gemischt werden sollen. Mit dem Schieberegler könnt ihr auch noch den jeweiligen Farbton festlegen. Die neue Mischdruckfarbe erkennt ihr an dem Tröpfchen-Symbol hinter dem Farbnamen.
Nun habt ihr aber auch die Möglichkeit, dass ihr gleich mehrere InDesign Farben verwenden könnt und euch so gleich eine ganz Mischdruckfarben-Gruppe erstellt. Dazu geht ihr im Bedienfeldmenü auf „Neue Mischdruckfarben-Gruppe“. Im neuen Fenster könnt ihr nun die zwei zu mischenden Farben festlegen. Außerdem könnt ihr einstellen, bei welchem Prozentsatz bei jeder Farbe mit der Mischung begonnen werden soll (Anfang), wie viele Mischstufen es geben soll (Wiederholen) und ihr könnt die Schrittweite definieren, um die der Anteil der Farbe bei jeder Mischstufe erhöht wird. Sollten bei euch die in den drei Feldern für eine Druckfarbe eingegebenen Werte größer als 100 % sein, so wird eine entsprechende Warnung angezeigt. Wenn ihr den Vorgang trotzdem fortsetzt, kappt InDesign die Prozentwerte der Druckfarben dann bei 100 %.
Damit auch aus allen Farben der Mischdruckfarben-Gruppe echte Prozessfarben werden, müsst ihr nur doppelt auf die Farbgruppe klicken und dann den Haken bei „Mischdruckfarben- in Prozessfarben-Farbfelder umwandeln“ setzen. Nach Klick auf OK sind alle Farben in Prozessfarben umgewandelt und die Farbgruppierung ist aufgehoben.
Wenn ihr nur ein einzelnes Mischdruckfarbenfeld der Gruppe in eine Prozessfarbe umwandeln wollt, müsst ihr ebenfalls doppelt darauf klicken und dann einfach in dem sich neu öffnenden Fenster CMYK beim Farbmodus eingeben. Damit solltet ihr nun umfassend gewappnet sein und könnt in die InDesign Farben ändern, die InDesign Farben ersetzen und vor allem die InDesign Farben verwenden wie ein Profi.
Ihr könnt euch hier wie immer noch einmal die passende Datei für das Tutorial InDesign Farben kostenlos herunterladen und euer neues Wissen gleich nochmal in Ruhe anwenden.