Ihr habt ein schönes Objekt oder eine Person fotografiert, aber der Hintergrund stört euch total? Dann müsst ihr dieses beispielsweise mit Photoshop CS6 freistellen. Genauso vielfältig wie die Anwendungsgebiete sind auch die Möglichkeiten, wie man mit Photoshop ein Objekt freistellen kann. Um die am besten geeignete Methode für eure Zwecke auszuwählen, ist es wichtig, dass ihr euch vorher kurz über drei Sachen Gedanken macht:
- Wie setzen sich Bild und das darin enthaltene Objekt der Wahl zusammen? Ist der Hintergrund / das Objekt sehr inhomogen oder handelt es sich um eine gleichmäßige Fläche.
- Was genau möchte ich mit Photoshop freistellen und wie könnte das am einfachsten gehen?
- Wieviel Zeit möchte ich für das Bilder freistellen mit Photoshop aufwenden?
Um euch bei diesen drei Fragestellungen eine grobe Richtung vorzugeben, werde ich euch in diesem Tutorial jede der drei Fragen für die einzelnen Werkzeuge, mit denen ihr ein Photoshop Objekt freistellen könnt, kurz erläutern, damit ihr euch später von selbst mit etwas Übung schnell und intuitiv für das richtige Werkzeug für die jeweilige Aufgabenstellung entscheidet. Alle Methoden findet ihr unten einmal im Überblick. Durch Klick auf die entsprechende Schaltfläche gelangt ihr sofort zum jeweiligen Werkzeug. Aber nun genug der Vorrede. Lasst uns anfangen.
Der Klassiker
Rechteckauswahl und Co.
Oft unterschätzt
Lasso-Werkzeug
Wie ein Pinsel
Schnellauswahl-Werkzeug
Kontrastreich
Zauberstab-Werkzeug
Wer es bunt mag
Farbbereichsauswahl
Absolute Präzision
Zeichenstift-Werkzeug
Mit viel Kontrast
Kanal-Methode
Für ganz Schnelle
Maskierungsmodus
Der Klassiker: Die Rechteckauswahl und Co.
Dieses Werkzeug eignet sich eigentlich für alle Objekte, die klare geometrische Formen haben, also Rechtecke, Quadrate, Ellipsen und Kreise. Komplexere Objekte könnt ihr damit nicht freistellen. Der Vorteil dieser Methode: Es geht wirklich schnell!
Um euch nun einmal zu demonstrieren, wie ihr eine Auswahlellipse zieht und damit ein Photoshop Objekt freistellen könnt, habe ich dieses Bild des schicken Porsche 356 (© Thorsten Haustein, Flickr) gewählt. Dieses Foto öffnet ihr mit dem Shortcut Strg+O in Adobe Photoshop. Nehmen wir einmal an, ihr wollt das Länderkennzeichen freistellen. Dafür wählt ihr links aus der Werkzeugleiste das Auswahlellipse-Werkzeug (Shortcut M) aus. Das findet ihr, in dem ihr länger auf die rot markierte Schaltfläche oben rechts klickt. Dann zieht ihr euch einfach mit diesem Auswahlwerkzeug eine Ellipse um das Zeichen auf. Kleiner Tipp: Solltet ihr schon beim Aufziehen der Auswahl feststellen, dass ihr irgendwie an der falschen Stelle angefangen habt, so könnt ihr die Auswahl noch während des Aufziehens mit gedrückt gehaltener Leertaste verschieben.
Oft unterschätzt: Das Lasso-Werkzeug
Wie ein Pinsel – Das Schnellauswahl-Werkzeug
Wie es der Name schon sagt, ist dieses Werkzeug für schnelle, aber unter Umständen manchmal auch recht grobe Auswahlen geeignet. Dieses Tool wählt Bereiche mit gleichen bzw. ähnlichen Farbwerten aus. Ihr solltet also ein Bild mit großen Farbflächen und mit großen Kontrasten vorliegen haben. Das bis jetzt verwendete Bild eignet sich also mit seinen doch recht einheitlichen Farbtönen schon einmal nicht. Um euch aber trotzdem zu zeigen, wie dieses Werkzeug funktioniert, habe ich mir ein weiteres Bild (© Jenny Downing, Flickr) heruntergeladen. Ihr seht schon, dass sich das grüne Blatt gut vom blauen Himmel abhebt. Das Schnellauswahl-Werkzeug (W) lässt sich eigentlich wie ein Pinsel benutzen. Mit diesem Tool malt ihr einfach über alle Bereiche, die ausgewählt werden sollen. Ihr könnt die Größe der Werkzeugspitze mit gedrückter Alt-Taste und rechter Maustaste variieren. Natürlich habt ihr auch bei diesem Tool die Möglichkeit, Bereiche zu eurer Auswahl hinzuzufügen oder Bereiche davon abzuziehen.
Kontrastreich – Das Zauberstab-Werkzeug
Die Farbbereichsauswahl
So lösen die Profis das Problem mit dem Freistellen: Das Zeichenstift-Werkzeug
Mit viel Kontrast – Freistellen mit Kanälen
Um einen noch besseren Kontrast zu erzielen, müsst ihr auf Bild / Helligkeit / Kontrast gehen. Profis können das Ganze natürlich auch mit einer Gradationskurve machen, aber in diesem Fall ist auch mal der einfache Weg über Helligkeit / Kontrast sinnvoll. Die hier angegebenen Werte hängen natürlich von eurem Foto ab und sind nur Richtwerte. In diesem Fall hilft nur Rumprobieren.
Für ganz Schnelle noch etwas zum Schluss – Der Maskierungsmodus
Anhand dieses Photoshop Freistellen-Tutorials lässt sich festhalten, dass viele Wege nach Rom führen und ihr euch vorher genau überlegen solltet, was ihr auf eurem Photoshop Bild freistellen wollt und wie euer Objekt und der Hintergrund beschaffen sind. Ich hoffe, ich konnte euch mit diesem Tutorial einen guten Überblick über die verschiedenen Möglichkeiten verschaffen.
Titelbild: © Nathan O’Nions