Plakate sind eine effektive Methode um Werbebotschaften zu vermitteln – sofern das Plakat auch richtig gestaltet ist. Bei der Plakatgestaltung sollen Bild- und Textelemente so zusammenspielen, dass ein Gesamtbild entsteht, um die Neugier des Betrachters und in seine Emotionen zu wecken. In diesem Artikel findet ihr zahlreiche Tipps um die Wirkung eurer Plakate zu erhöhen. In unserem Blogartikel „Plakatwerbung die im Kopf bleibt“ findet ihr zudem Beispiele namenhafter Unternehmen, die euch vielleicht auch im Kopf geblieben sind.
1. Ein Plakat ist kein Flyer
Beim Plakat gestalten sollte man immer im Hinterkopf haben, dass ein Plakat kein Flyer ist und demnach wesentlich weniger Informationen in Textform enthalten sollte.
Ein Plakat wird meist im Vorbeigehen erfasst – viel Text führt nur dazu, dass der Betrachter sich unterbewusst überfordert fühlt und direkt wieder weg sieht. In der Regel wird sich kaum jemand an ein solches Plakat erinnern. Gerade bei der Plakatgestaltung gilt: Weniger ist mehr.
Der wohl wichtigste Text ist der Titel, denn dieser wird, ebenso wie das Bild, schon von weitem wahrgenommen. Es ist also nicht nur darauf zu achten, dass der Text in einer ausreichenden Größe dargestellt wird, sondern auch in einer ansprechenden Form gestaltet wird.
Der Titel darf in keinem Fall zu lang sein, es ist besser sich kurz und knapp zu halten. Um das Interesse zu wecken, kann der Titel als Frage oder auch als Wortspiel formuliert werden. Der Titel darf auch durchaus Fragen aufwerfen, das weckt die Neugier und lädt zur genaueren Betrachtung ein.
2. Witzig, vertrauenswürdig, seriös – die Botschaft zählt
Ein Plakat, egal ob für ein Produkt, ein Unternehmen oder anderes sollte immer eine Botschaft übermitteln.
Eine Versicherung wird beispielsweise Wert darauf legen, dass das Plakat Vertrauen erweckt. Also sollte eine Botschaft gewählt werden, bei der ein Gefühl von Sicherheit vermittelt wird.
Eine Restaurantkette möchte natürlich mit ihren köstlichen Speisen werben – es ist also wichtig sowohl in Schrift und Bild ein ansprechendes Gesamtbild zu kreieren welches im Vorübergehen den Appetit des Betrachters anregt.
Werbung hat viel mit Gefühlen zu tun. Um diese zu wecken ist es natürlich wichtig, die Zielgruppe genau zu kennen um die Werbemaßnahmen passend ausrichten zu können.
Ein ganz besonderes Thema sind Zweideutigkeiten – in vielen Fällen der Plakatwerbung sind diese gewollt, doch nicht selten geht eine Werbung auch nach hinten los, da die „Kreativen“ nicht an die Zweideutigkeit gedacht haben. So kann die Werbung auch ganz schnell gegenteilige Gefühle als die gewünschten auslösen. Man sollte sich nicht auf seine Idee versteifen, sondern diese auch anderen mitteilen und über eventuelle Zweideutigkeiten nachdenken.
3. Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte
Ein Plakat soll Emotionen wecken, neugierig machen auffordern, mitteilen, informieren, überzeugen oder auch provozieren. Um diese Anforderungen zu erfüllen sollte ein Bild gewählt werden, das die Werbebotschaft ideal übermittelt. Ein Bild welches noch mit vielen Worten erklärt werden muss, ist auf einem Plakat völlig fehl am Platz. Natürlich gibt es auch Plakate, die gänzlich ohne Bilder auskommen. Hier muss dann ein idealer Text gefunden werden, der die Botschaft übermittelt. In der Regel jedoch wirkt das Bild bei der Plakatgestaltung unterstützend.
Hier habe ich ein tolles Beispiel-Plakat, das fast ohne Text auskommt und perfekt auf die Zielgruppe (Film und Fernsehen) zugeschnitten wurde.
4. Mit Farben die Richtige Wirkung erzielen
Farben spielen bei der Plakatgestaltung gleich zwei wichtige Rollen. Zum einen ist die Farbwahl ausschlaggebend für die Lesbarkeit des Plakats und zum anderen ist die Farbwirkung nicht zu vernachlässigen. Die Herausforderung ist, Farben zu finden, welche die richtige Wirkung erzielen, gut lesbar und zu erkennen sind und auch in das Konzept des Plakates passen.
Bei der Auswahl der Farben sollte man immer die Botschaft des Plakats im Hinterkopf haben. Ziel ist es Farben zu finden, die sich mit den Gefühlen decken welche durch das Plakat geweckt werden sollen. Jedes Farbspektrum hat verschiedene Eigenschaften und wird mit den verschiedensten Gefühlen assoziiert. Eine tolle Infografik zur Farbwirkung (allerdings auf Englisch) gibt es hier.
Infografik über die Farbwirkung [Link]
Wie schon erwähnt, ist es sehr wichtig, dass die Farben gut zu erkennen und für das menschliche Auge angenehm zu betrachten sind. Es gibt Farbkombinationen, die für das Auge so unangenehm sind, dass man gar nicht hingucken mag. Andere dagegen wirken sehr harmonisch.
Ich habe einige Beispiele erstellt, damit es etwas anschaulicher wird. Im ersten Bild sehen wir Beispiele, die für das Auge sehr unangenehm und keinesfalls gut zu erfassen sind. Auf solche Farbkombinationen sollte bei der Plakatgestaltung verzichtet werden.
Im zweiten Bild habe ich die Grundfarbe nur aufgehellt bzw. verdunkelt und schon ergibt sich ein anderes Bild welches für die Augen wesentlich angenehmer ist. Wenn man also auf die Verwendung bestimmter Farben angewiesen ist, bietet es sich vielleicht an diese in Ihrer Intensität zu verändern.
Im dritten Bild habe ich 3 Farbkombinationen gewählt, die ein sehr harmonisches Bild abgeben und für das Auge sehr gut zu erfassen sind. Ein dunkler Farbton in Kombination mit einer leuchtenden Farbe kann sehr schön in Szene gesetzt werden.
Auch bei den Farben sieht man, dass weniger mehr sein kann. Natürlich kann grundsätzlich jede Farbe eingesetzt werden, doch man sollte dringend darauf achten in welchen Kombinationen man diese einsetzt.
Die Gestaltung von Plakaten ist eine schwierige Angelegenheit, bei der viele Faktoren bedacht werden müssen. Ich hoffe jedoch, dass euch diese Tipps bei der Wahl des Inhaltes für euer nächstes Plakat ein wenig weiterhelfen können.
13 Kommentare
sehr informativ und nützlich bzw. hilfreich
Ein toller Artikel :)
Was hälst Du von QR-Codes auf Plakaten? Gerade bei Firmen, die vorrangig im Internet platziert sind, gehört meiner Meinung nach ein QR-Code irgendwo auf dem Plakat dazu. Gerade wenn es an Haltestellen oder anderen Orten platziert sind, wo sich Leute in der Regel länger aufhalten.
So würde der Branding-Effekt sicher noch gesteigert, oder nicht?
Gruss
Tobi
Gerade in der heutigen Zeit ist ein QR-Code eine wunderbare Maßnahme. Gerade wenn es um Aktionsplakate oder Firmen geht, die im Online Business tätig sind. Der QR-Code bietet die Möglichkeit, eine direkte Verbindung zu noch mehr Informationen zu schaffen. Auf diese Weise kann man sein Augenmerk bei der Plakatwerbung auf das Wesentlichste legen und alle weiteren Informationen auf der Website geben. Man sieht QR-Codes immer öfter in der Werbung und er wird von immer mehr Menschen genutzt. Wie du schon erwähnst, bietet sich der QR-Code gerade an Haltestellen oder Orten mit längerer Verweildauer an.
Meiner Meinung nach sind QR-Codes meist komplett überflüssig. Grundsätzlich wissen viele Menschen nicht, wozu diese dienen. Der Teil der Bevölkerung, der es weiß, ist mit einer Browsereingabe meist deutlich schneller auf der gewünschten Internetseite, als erst bei erst mühsamer Scannerei. Ich würde mich auch doof fühlen, wenn ich mich irgendwo hinstellen würde um den Barcode für beispielsweise Darmbeschwerdentabletten abzuscannen. Gerade für schon berühmtere Firmen sehe ich Barcodes in den meisten Fällen als no-go. Wenn die Bahn auf ihr Plakat einen Barcode klatscht mit dem Link „www.db.de“, bin ich mir sicher, dass kaum jemand, außer die hochintelligenten Damen und Herren der Bahn-Marketingabteilung, diesen Code jemals scannen wird. Außerdem fährt oder läuft man an Plakatwänden nur mal kurz vorbei. Oder hab ihr jemals jemanden gesehen, der sein Auto vor einer Plakatwand geparkt hat um einen Barcode abzuscannen?! Also Leute, sparts a weng Tinte und kaufts eich mim Gschboadn a Hirn.
Also ich nutze die QR-Codes in der Regel auch nicht. Die Idee ist an sich ja wirklich gut, aber findet wohl irgenwie noch nicht den Zuspruch. Bei uns gibt es sogar ein Firmengebäude mit einem riiiieeesigen QR-Code oben an der Dachfront. Da kann man quasi beim vorbeifahren das Handy aus dem Schiebedach halten um das zu scannen ;o))
In ein paar Jahren, wenn nicht schon früher, werden diese QR-Codes so selbstverständlich sein, wie mittlerweile die Angabe der Webadresse auf jedem Schnipsel Papier. An sich habe ich nichts gegen die Verbreitung, nur wird damit bis jetzt nicht jeder angesprochen, da nicht jeder ein entsprechendes Handy hat.
Gruß Frank
@ Frank: Gegenwette! In ein paar Jahren, wenn nicht schon früher, wird man schmunzelnd im Plakat-Archiv blättern und Sätze sagen wie: „Ach, guck mal hier, noch mit QR-Code – das hat man in den 2010er Jahren für ne Weile so gemacht.“
Dein Einsatz? :-)
Ich kenne wirklich keinen der den QR-Code benutzt ! Die Nachteile überwiegen meiner Meinung einfach nur die Vorteile . z.B QR Codes eigenen sich nur für Smartphone Besitzer und funktionieren nicht immer einwandfrei . Werbung soll einem im Gedächtnis bleiben durch die Kreativität und Individualität !
Toller Artikel, vielen Dank dafür! Ich finde Plakatwerbung persönlich am effektivsten, wenn sie zum Nachdenken anregt und ich vom ersten Blick zwar gefesselt, aber auch verwundert bin, was es nun mit dem Plakat auf sich hat, eventuell sogar nicht einmal Text, nur ein Bild, so etwas hinbekommen, wow! In meiner Stadt sieht man relativ häufig neue Werbung und manchmal schafft sie es eben doch, den Geist zu beeinflussen. ;)
Vielen Dank für den tollen Artikel. Bannerwerbung sollte immer seriös rüberkommen und durchdacht sein. Man sollte sich eine clevere Botschaft überlegen, die man übermitteln möchte.
Beste Grüße, Lars
Hallo und danke für diesen tollen Artikel und die Tipps! Ich habe noch nie ein Plakat gestaltet und der Unterschied zu Flyers ist schon bemerkenswert. Wenn ich nun auf der Straße laufe gucke ich mir alle Werbungen an und sehe die im neuen Licht jetzt nach dem ich mich mit diesem Thema beschäftigt habe.
Viele Grüße, Sebastian
Hallo Sebastian,
vielen Dank für Dein sympathisches Feedback. Wir wünschen Dir viel Freude und Erfolg bei Deinen ersten Gehversuchen in der Plakatgestaltung. ;)
Beste Grüße,
Robert
Klasse Artikel Robert.
Mir gefällt mittlerweile auch der Trend der animierten Plakate recht gut (https://page-online.de/kreation/der-trend-geht-zu-animierten-plakaten/). Alles was auf das Verhalten der Passanten eingeht besitzt am Ende eine wesentlich höhere und vor allem besser messbare Engagement-Rate.