Wichtig für die korrekte Erstellung eines PDF´s ist, das man darauf achtet, dass man die aktuellste Version von Ghostscript (aktuell: Ghostscript 9.01, hier herunterladen: http://ghostscript.com, gs901wXX.exe herunterladen und installieren) verwendet. Ist die Installation abgeschlossen, starten wir Scribus und gehen über Datei -> Allgemeine Einstellungen auf Externe Tools und wählen dort gs901wXXc.exe als Postscript Interpreter aus (Pfad: C:\\Programme\\Ghostscript\\gs9.01bingswinXXc.exe).
Der Einfachheit halber wollen wir nun hier einmal 2 graue Flächen mit dem Polygon einfügen-Werkzeug in jeweils einer eigenen Ebene erstellen und deren Deckkraft auf je 80 % festgelegen.
Dann klicken wir auf Als PDF speichern oben in der Menüleiste und bekommen bei der Einstellung „PostScript“ folgende Fehlermeldung angezeigt:
Wählen wir nun anstatt „PostScript“ PDF 1.5 aus, verschwinden die Fehlermeldungen urplötzlich:
Wir können nun also auf „Fehler ignorieren“ klicken und schon öffnet sich ein neues Fenster mit verschiedenen Optionen für den PDF-Export:
Hier stellen wir also PDF 1.5 ein. Im Reiter „Farbe“ nehmen wir folgende Einstellungen vor und können anschließend auf „Speichern“ klicken:
Das fertige Ergebnis als PDF 1.5 sieht dann so aus:
Oder auch in Bunt:
Da wir unser Ergebnis aber natürlich auch einmal drucken wollen, taucht dann allerdings das Problem auf, dass die Druckerei nur PDF 1.3 als PDF – Standard akzeptiert. Um unser PDF 1.5 nun aber in ein PDF 1.3, welches trotzdem noch die Transparenz enthält, umwandeln zu können, müssen wir ein klein wenig tricksen.
Dazu öffnen wir nun unser PDF in Adobe Acrobat und klicken auf das Drucker – Symbol.
Bei „Name“ wählen wir Adobe PDF als Drucker aus und klicken anschließend auf Eigenschaften. In dem sich neu öffnenden Fenster stellen wir als Standardeinstellung „PDF/X-3: 2002“ ein und klicken anschließend OK.
Jetzt nur nochmals auf OK klicken, der neuen Datei noch einen sinnvollen Namen geben und schon haben wir aus einem PDF 1.5 ein PDF 1.3 erstellt, welches dann auch mit Transparenz gedruckt werden kann.
Weitere nützliche Tipps zu Scribus finden Sie auch hier im Scribus-Wiki.
Möchten Sie das Dokument später professionell drucken lassen, zum Beispiel bei einer Online-Druckerei wie unserer, dann sollten Sie neben der Verwendung von PDF 1.3 zusätzlich folgende Einstellungen berücksichtigen:
- Das richtige Format (zur Sicherheit am besten in mm)
- Den nötigen Randanschnitt von 2mm je Seite
- Alle Schriften einbetten
- Den korrekten Farbmodus – CMYK
16 Kommentare
Das Thema ist für mich sehr interessandt, weil ich auch mit Scribus arbeite.
Leider ist aber die überwiegende Anzahl der Bilder nicht in der Großansicht zu sehen.
Können Sie das bitte noch freischalten? Danke.
Wozu dient die Einstellung der Ausgabeeinstellung?
Black
Häufigkeit 133
Winkel 45 Grad
Punktaufbau Elipse
Was macht das genau? Könntes Sie das noch mal erklären?
Hallo Marcel,
die benutzerdefinierten Ausgabeeinstellungen machen es möglich, den einzelnen Separationen für die Belichtung des Films bzw. der Druckplatte individuelle Einstellungen vorzugeben. In der Regel sollte dies jedoch nicht nötig sein.
Zu den einzelnen Punkten in Deinem Kommentar:
Black – die Ausgabefarbe (Separation)
Häufigkeit 133 – Angabe der Auflösung/Punktdichte in lpi (http://de.wikipedia.org/wiki/Punktdichte)
Winkel 45° – Winkelung des Rasterpunktes
Punktaufbau – Darstellung der Rasterpunkte (Standard = Punkt oder Ellipse)
Weitere Informationen zum Druckraster sind im Übrigen auch hier zu finden:
http://de.wikipedia.org/wiki/Druckraster
Ich hoffe, dass ich Dir etwas weiterhelfen konnte.
Hallo Herr Trummer,
danke für die ausführlichen Infos. Eine Frage bleibt: Was mache ich, wenn ich keinen Adobe Acrobat habe, um pdf 1.5 zu 1.3 umzuwandeln? Gibt es ein anderes Programm, mit dem man das machen kann?
Vielen Dank für die Auskunft.
TC
Hallo TC,
eigentlich sollte das Umwandeln von PDF 1.5 ind PDF 1.3 auch mit dem kostenfreien Adobe Reader funktionieren, den Sie sich bei Adobe gratis herunterladen können. Daraus sollten Sie dann auch ihr Dokument virtuell als PDF 1.3 drucken können. Das Format PDF 1.3 entspricht den beiden von Saxoprint.de geforderten Formaten PDF X-1a oder PDF X-3, wie sie hier noch einmal nachlesen können. Sollte diese Umwandlung mit dem Adobe Reader bei Ihnen nicht funktionieren, müssten Sie einfach noch einmal nach einem kostenlosen PDF-Konverter googlen und damit ihr Glück versuchen. Ich hoffe, ich konnte Ihr Problem damit lösen. Bei offenen Fragen können Sie sich gerne über diesen Weg wieder an uns wenden.
Viele Grüße, Thomas Trummer
Mit dem Adobe Reader geht es leider nicht, da dort der virtuelle Drucker „Adobe PDF“ nicht dabei ist.
Mit dem PDF24 Creator habe ich es auch versucht. Zwar kann man dort PDF X-3 auswählen und das Ergebnis erhält die Transparenz, bei der Analyse des Ergebnisses zeigt sich allerdings, dass die Transparenz nicht reduziert bzw. flachgerechnet wurde, sondern noch als reale Transparenz des Objekts existiert. Ist also auch keine Lösung.
Man wird daher wohl leider um kostenpflichtige Programme nicht drumherum kommen, da Scribus bis heute keine Transparenzreduktion beherrscht und es auch für die nächste Version nicht angekündigt ist. Liegt wahrscheinlich an der Ghostscript-Bibliothek, die Scribus ja für den PDF-Export verwendet.
Aber ein altes Acrobat ab Version 7 sollte für den Zweck völlig ausreichen.
Oder die ganzen Druckereien akzeptieren zukünftig auch PDF X-4, dann wäre das kein Problem.
Wollte mich hier zu Wort melden da ich auch Probleme mit Transparenzen bzw. mit dem konvertieren von PDF 1.5 zu PDF 1.3 hatte. Da uns eine Konvertierung wie oben beschrieben nicht gelungen ist, haben wir uns zu einer etwas radikalen Vorgehensweise entschieden.
Man richtet das Dokument im Scribus so her wie es gerne hätte und kümmert sich erst einmal nicht um Transparenzen.
Ist man fertig und Scribus zeigt an dass Transparenzen vorliegen exportiert man die betreffende Seite als Bild, entfernt die eingefügten Text- und Bildboxen und fügt mit einer Seitendeckenden Bildbox das vorher erzeugte Bild wieder ein. Somit sind die Transparenzen egal da ja hier eine exakte „Bildkopie“ von der vorherigen Seite eingefügt wurde aber eben ein Bild.
Vielen Dank für den Tipp! Das wird sicher einigen Usern weiterhelfen!
Update Mai 2015:
Scribus 1.5.0 kann auch PDF X-4, und damit auch Transparenz.
Hallo Herr Hornig,
vielen Dank für diesen hilfreichen Hinweis.
Beste Grüße, Thomas Trummer
Hallo Herr Trummer,
unterstützt Saxoprint denn die PDF X-4 Version?
Besten Gruß
S. Tönnies
Hallo Sascha,
ich darf mich kurz einklinken? Wir empfehlen dringend, PDFs in der Dateiversion PDF/X1a oder PDF 1.3 abzuspeichern. Mit Blick auf Transparenzen etc. können wir Komplikationen aus dem Wege gehen.
Beste Grüße,
Robert
Hallo Herr Trummer,
im Screenshot zum Export als PDF 1.5 in Scribus ist im Reiter „Farbe“ unter dem Häckchen „ICC-Profil verwenden“ dann das Adobe-RGB-Profil ausgewählt. Müsste dort nicht eigentlich ein CMYK-Profil, also z.B. das ISO Coated v2 300% ausgewählt sein?
VG
Hallo Matthias,
mit deinem Einwand hast du natürlich recht. Diesen Artikel werde ich in naher Zukunft noch einmal überarbeiten und auf den aktuellen Stand bringen, denn es haben sich ja seit der Veröffentlichung dieses Posts einige Neuerungen für Scribus ergeben.
Viele Grüße, Thomas Trummer
Hallo, ich bin über Google hier gelandet. Habe nämlich dieses Transparenz-Problem. Ich erstelle die Grafik an meinem Windows-XP-PC, der nicht mehr online ist und kein Ghostscript installiert hat.
Jetzt frage ich mich, wieso Scribus überhaupt ohne Ghostscript angeboten wird, wenn es ohne fehlerhaft arbeitet? Ich dachte, das wäre zur Bildbearbeitung nötig, die ich aber anderswo mache? Eigentlich wollte ich mich sowieso in Indesign einarbeiten, weil mir dieses Gewurstel auf den Wecker geht, aber da bin ich noch nicht soweit.
Wie kommt Scribus eigentlich dazu, beim Profi Stockphoto aus dem drübergelegten Farbverlauf in weiß (um eine Schrift besser aufs Foto zu legen) eine Transparenz zu machen, die beim Entfernen (Speichern als PDF 1.3) ein weißer Balken wird? Sonst heißt es ja immer, Windows bevormundet den User …
Und ganz praktisch: Könnte ich mein Problem dadurch lösen, dass ich jemand, der Ghostscript hat, meine Datei schicke und derjenige den PDF-Export macht?