Mittels Masken lassen sich in Adobe Illustrator genau wie in Photoshop bestimmte Bereiche einer Grafik ausblenden, ohne die gesamte Grafik dabei zu zerstören. Die Maske liegt wie eine Ebenenmaske in Photoshop über dem Bild und lässt nur den definierten Bereich sichtbar werden. Im Illustrator werden drei Typen von Masken angeboten und mit Adobe Illustrator CS5 kam noch ein weiteres, sehr nützliches Feature hinzu, auf welches ich hier aber erst am Ende eingehen möchte. Illustrator unterscheidet zwischen Schnittmasken, Ebenenschnittmasken und Deckkraftmasken.
Als erstes schauen wir uns mal die Schnittmasken an. Eine Schnittmaske kann auf einzelne oder gruppierte Objekte in verschiedenen Ebenen angewandt werden. Ich habe dazu einmal eine Gruppe und ein separates Objekt in verschiedenen Ebenen angelegt.
Dann kann in derselben oder einer neuen Ebene ein Vektorobjekt erstellt werden, welches dann als Maske dient. Wichtig ist dabei nur, dass das Objekt, welches als Maske dienen soll, ganz oben in der Ebenenherarchie steht. Dann markieren wir alle Objekte entweder mit dem Auswahl-Werkzeug (V) oder über Strg + A und gehen auf Objekt -> Schnittmaske -> Erstellen (Strg + 7).
Die erstellte Maske nimmt dann die Grafikattribute der darunterliegenden, also der maskierten Objekte, an und wird mit allen Objekten in eine Gruppe in einer Ebene verschoben.
Da eine Schnittmaske nicht „zerstörend“ arbeitet, kann sie immer wieder ausgeblendet werden, sodass die darunter liegenden Objekte wieder gänzlich sichtbar werden und auch wieder bearbeitet werden können. Die Maske passt sich automatisch an Veränderungen der darunterliegenden Objekte an.
Natürlich kann auch Text eine Maske sein. Dazu einfach den Text über alle anderen Objekte schieben, alles markieren (Strg + A) und dann die Schnittmaske erstellen (Strg + 7).
Schnittmasken funktionieren auch mit beliebig komplexen, zusammengesetzten Objekten. Dazu die Maskenobjekte erstellen, unter Objekt -> Zusammengesetzter Pfad -> Erstellen (Strg + 8) zusammenfügen, alles mit Strg + A markieren und dann wieder mit Strg + 7 die Schnittmaske erstellen.
Durch Ausblenden der Maske in der Ebenenpalette werden alle Objekte, bis auf die Maske, wieder sichtbar. Das funktioniert natürlich genauso bei Ebenenschnittmasken, auf die ich nachfolgend noch eingehe.
Ebenenschnittmasken haben den Vorteil, dass sie nur eine Ebene maskieren und somit die Handhabung von mehreren maskierten Objekten wesentlich einfacher machen, da nicht die Gefahr eines versehentlichen Verschiebens einer anderen Maske in einer anderen Ebene besteht, falls man die anderen Ebenen vorher gesperrt hat.
Zum Erstellen einer Ebenenschnittmaske markieren wir wieder alle Objekte, achten dabei darauf, dass das Objekt, welches als Maske dienen soll, ganz oben in der Ebenenhierarchie steht, und gehen dann einfach auf das kleine Symbol („Schnittmaske erstellen / zurückwandeln“) unten links in der Ebenenpalette.
Mittels Drag&Drop können auch Objekte aus anderen Ebenen in diese Ebene unter den unterstrichenen Zuschneidungspfad gezogen werden und werden dann auch von der Maske maskiert. Mit Doppelklick auf die Gruppe im Bild kommen wir in den Isoliermodus, in dem wir der Maske leicht weitere Objekte hinzufügen können.
Wenn Sie sich bis jetzt gefragt haben, wie man in Illustrator einen Verlauf auf ein Vektorobjekt anwendet, dann ist hier die Deckkraftmaske die passende Antwort. Wir erstellen zunächst einmal wieder unser gewünschtes Objekt.
Nun müssen wir die eigentliche Maske erstellen. Wir erstellen uns also ein Objekt (hier: Kreis), welches unser eigentliches Objekt verdeckt (entweder völlig neu erstellen oder das bestehende Objekt mit Strg + C kopieren und mit Strg + F vor dem ursprünglichen Objekt wieder einfügen) und füllen das obere Objekt mit dem Verlaufswerkzeug (G) mit einem Verlauf (Schwarz – Weiß).
Dadurch wird später alles, was schwarz ist, unsichtbar und alles, was weiß ist, bleibt sichtbar. Jetzt markieren wir beide Objekte und klicken im Transparenzmenü auf „Deckkraftmaske erstellen“.
Wir erhalten nun eine Maske, welchen einen Verlauf auf unserem Ursprungsobjekt erzeugt. Diesen Verlauf können wir anschließend immer wieder bearbeiten. Ist die Deckkraftmaske im Transparenzdialog aktiviert, erscheint anstatt der Ebenenpalette die Deckkraftmaske. Wenn diese Deckkraftmaske aktiviert ist, kann sie mit aktiviertem Verlaufswerkzeug (G) immer wieder bearbeitet werden. Und das Häkchen bei Umkehren sorgt für die Umkehrung des Verlaufes, ohne dass man den Verlaufswinkel separat ändern muss.
In Adobe Illustrator CS5 gibt es nun ein neues Feature, das die Arbeit ungemein erleichtert. Wir zeichnen uns wieder unser Objekt, welches maskiert werden soll, und klicken dann auf „Innen zeichnen“ im unteren Teil der Werkzeugleiste. Nun können wir weitere Objekte in das erste Objekt zeichnen, welche aber nur innerhalb des ersten Objektes sichtbar werden.
Das Ganze lässt sich auch auf Text anwenden. Dazu zunächst den Text erstellen und dann im Modus „Innen zeichnen“ weitere Objekte hinzufügen.
Mit ein wenig Übung lassen sich so schnell alle möglichen Objekte maskieren und bearbeiten. Viel Spaß beim Ausprobieren.