Hallo und herzlich willkommen zum Freitagstutorial am 1. April. Diesmal möchte ich wieder einen Foto-Effekt vorführen – das sogenannte Split Toning. Wie es der Name schon andeutet, wird dabei das Bild in Licht und Schatten gesplittet und die Lichter und Mitteltöne abgemildert sowie die Schattenbereiche bewahrt. Wie wir dies auf zwei verschiedene Wege in GIMP erreichen können, soll hier gezeigt werden. Erst einmal möchte ich den manuellen Weg erläutert und danach auf die Verwendung eines Scripts eingehen, welches hier heruntergeladen werden kann.
Step 1 (manuell)
Wir öffnen uns also zunächst unser Ausgangsbild (oben zu sehen) in GIMP (Strg + O), duplizieren die Hintergrundebene und nennen diese Kopie „Schatten“.
Step 2 (manuell)
Die neue Ebene entsättigen wir nun, indem wir auf Farben ? Entsättigen gehen. Dort stellen wir „Helligkeit“ ein und bestätigen mit OK.
Step 3 (manuell)
Nun erstellen wir eine neue Ebene (Umschalt + Strg + N) und füllen diese mit dem Füllwerkzeug (Umschalt + B) mit einem hellen Blau (#3fcbff).
Step 4 (manuell)
Den Ebenenmodus der gerade gefüllten Ebene stellen wir auf „Überlagern“. Nun vereinigen wir die beiden obersten Ebenen, indem wir mit Rechtsklick auf die oberste Ebene gehen und dann „Nach unten vereinen“ anwählen.
Step 5 (manuell)
Nachdem wir bis hierhin nur die Schatten bearbeitet haben, sind nun die Lichter an der Reihe. Dazu erstellen wir wieder eine Kopie unserer Ausgangs-Hintergrundebene und nennen diese „Lichter“. Diese neue Ebene entsättigen wir wieder wie in Schritt 2 beschrieben. Nun füllen wir wieder eine neue Ebene (Umschalt + Strg + N) mit einem hellen Orangeton (#ffc800). Danach stellen wir den Ebenenmodus dieser neuen Ebene wieder auf „Überlagern“ und vereinigen sie mit der darunterliegenden Ebene „Lichter“.
Step 6 (manuell)
Jetzt schieben wir die Ebene „Lichter“ im Ebenendialog ganz nach oben und fügen ihr durch Rechtsklick auf das Bild eine Ebenenmaske hinzu. Im sich öffnenden Dialogfenster stellen wir „Graustufenkopie der Ebene“ ein und bestätigen mit OK. Die Deckkraft dieser Ebene senken wir auf 75 %.
Step 7 (manuell)
Der Ebene „Schatten“ fügen wir ebenfalls eine Ebenenmaske mit den in Schritt 6 beschriebenen Einstellungen hinzu, allerdings setzen wir hier auch noch den Haken bei „Maske invertieren“.
Fertig! (manuell)
Ein Vorher-Nachher-Vergleich verdeutlicht hier noch einmal den Effekt:
Step 1 (Split Studio)
Da GIMP ja bekanntlich ein freies Programm ist, welches von jedem Anwender weiterentwickelt und verfeinert werden kann, gibt es für diesen Effekt auch schon ein passendes Skript, welches uns die mühevolle manuelle Arbeit erleichtert. Dieses Skript namens „Split Studio“ von Stanislav Nepochatov kann wie schon erwähnt hier heruntergeladen werden. Wir laden die Datei „split_studio_pub_v3.0r4_eng.zip“ herunter und entpacken die Datei „split_studio_pub_v3.0r4_eng.scm“ in den Pfad C:ProgrammeGIMP-2.0sharegimp2.0scripts. Danach frischen wir die Skripte in GIMP über Filter ? Script-Fu ? Skripte auffrischen wieder auf und sollten dann unter Filter ? RSS ? Split Studio 3 finden. Sollte dies nicht der Fall sein, hilft eventuell ein Neustart von GIMP.
Step 2 (Split Studio)
Die beiden wichtigsten Einstellmöglichkeiten im sich öffnenden Skript stehen dabei ganz oben: Edge offset und Edge sharpness. Dabei regelt ersteres die Wichtung von Licht und Schatten ( Edge offset > 0 → Lichter überwiegen, Edge offset < 0 → Schatten überwiegt). Edge sharpness legt die Schärfe der Farbtrennung zwischen Lichtern und Schatten fest. Dabei bedeutet ein Wert von 0 eine weiche Trennung und ein Wert von 120 eine scharfe Trennung. Ich habe hier einen Wert von 90 angenommen und nur die Werte für den Edge Offset variiert mit -95 und +95. Die beiden untenstehenden Bilder sollen verdeutlichen, welchen Einfluss der Edge Offset auf die Bildausgabe hat:
Step 3 (Split Studio)
Wir können natürlich auch die Farben, welche auf Lichter und Schatten angewandt werden sollen, ändern, indem wir auf die Farbfelder klicken und die gewünschte Farbe einstellen. Als extremes Beispiel habe ich hier einmal Rot (#ff0000) und Blau (#001eff) angewandt:
Step 4 (Split Studio)
Eine weitere interessante Einstellmöglichkeit bietet der Regler „Affect on contrast“. Geringe Werte erhöhen dabei den Kontrast des Bildes, hohe Werte verringern die Farbsättigung in den hellen Bereichen.
Step 5 (Split Studio)
Wir sehen also, dass man mit etwas Experimentieren mit diesem Skript gute Ergebnisse erzielen kann. Das meiner Ansicht nach für mein Bild beste Ergebnis habe ich mit folgenden Einstellungen erreicht:
Fertig!
Hier noch einmal beide Resultate im Vergleich:
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